Nastätten. Durch Aufstockung erhielt die IGS sieben zusätzliche Lehrräume, doch auch für die damit verbundene "Kunst am Bau" hatte der Rhein-Lahn-Kreis Mittel zur Verfügung gestellt. Dass sie sinnvoll verwendet wurden, sah man bei der Vorstellung einer nicht alltäglichen, von heimischen Künstlern gestalteten Ruheecke.
Keramikerin Ursula Näther und Bronzegießer Paul Müller-Brand bekannten, bei der Vorstellung moderner Schulmöbel habe sie "das kalte Grausen gepackt". So entstand ihre Idee, in der Nicolaus-August-Otto Schule aus uralten, heimischen Materialien eine anheimelnde Nische zu schaffen, einen "Rückzugsort für die Schüler", wie Matthias Wagner als stellvertretender Schulleiter diese eigenwillige Kreation nannte. Erst im letzten Dezember wurde die Idee geboren, und die beiden Nastätter Kunstschaffenden machten sich daran, alte Eichenbalken, Dachschieferplatten, Kieselsteine aus dem Rhein, Mosaiken, Ton und Bronze in einem Ensemble zu vereinen, das das Leitbild der Gesamtschule -" individuell, gemeinsam, stark" - symbolisieren will. Wertvolle Schützenhilfe dabei leistete Ursula Näthers Sohn Mario, ein erfahrener Holzfachmann.
Paul Müller-Brand bekannte freimütig, dass die von ihm gegossenen vier Bronzefiguren das Motiv nicht auf den ersten Blick erkennen lassen. Gern gab er entsprechende Erläuterungen. Marcel Driesch von der Kreisverwaltung und Architekt Thomas Groß sparten nicht mit anerkennendem Lob, äußerten aber Anregungen, das Gesamtkunstwerk noch etwas verletzungssicherer zu machen. Einige scharfe Kanten sollen bis zum 13. März entschärft werden.
Schulleiter Ulrich Landes zeigte sich sichtlich angetan von dieser Ruhenische, und nach dem Pausenzeichen ließen es sich einige Schüler nicht nehmen, spontan ein Probesitzen zu veranstalten. Paul Müller Brand versprach, seine Bronzefiguren schriftlich zu erläutern, damit die Schule eine entsprechende Information erstellen kann.
Winfried Ott